Testbericht Cafissimo DUO
Hinweis: Eine Bebilderung erfolgt in Kürze!
Mit der Cafissimo DUO stellt Tchibo ein Modell für den
aktuellen Trend zu möglichst kleinen Maschinen,
und behauptet damit, die momentan kleinste
Kapselmaschine anzubieten.
Gleichzeitig wird auch der Industrietrend zu einer
Vielzahl an Farbvarianten bedient. Aktuell sind das die
Ausführungen
"Piano Black" (77 30 055),
"Pure White" (77 30 056),
"Saphir" (77 30 057),
"Hot Red" (77 30 058),
"Aubergine" (77 30 059) und
"Chocolate" (77 30 060).
Der Preis von 79 Euro ist dabei recht hoch, die Standardmodelle
der "großen" Maschinenserie liegen nach einer kleinen
Umstrukturierung des Preisgefüges bei 89 Euro. Ein
preisgünstiges "Einsteigermodell" der großen Serie
gibt es offensichtlich nicht mehr, nur noch ein "Luxusmodell"
mit verchromtem Plastik für stolze 119 Euro.
Die wichtigsten Fakten der Cafissimo DUO kurz zusammengefasst:
- Kein Brühprogramm für
Filterkaffee. Blaue Kapseln, bzw. Sorten, die auf
eine lange Durchlaufzeit bei niedrigem Druck ausgelegt sind,
können nicht "artgerecht",
also mit der angemessenen Durchlaufzeit zubereitet werden.
DUO steht für Espresso und Caffè Crema.
- Keine Dampf/Heißwasserdüse. Die Zubereitung von
Michschaum ist nicht vorgesehen, Heißwasser kann nur über
den normalen Auslauf ohne eingelegte Kapsel bezogen werden.
- Winziger Wassertank mit 300ml Fassungsvermögen.
Das reicht für die Entnahme von 2x 125ml Caffè Crema
oder 4-5x Espresso.
Die Baugröße fordert ihren Tribut.
- Ausschließlich Stand-By Betrieb. Die Maschine heizt
erst auf, wenn der Wahlschalter auf Espresso oder Caffè Crema
gestellt wird.
Die Abmessungen
Das aus der Werbung bekannte Foto mit der Maschine auf der Handfläche
täuscht etwas, es wurden ein Mann mit großer Hand, sowie eine günstige
Perspektive gewählt.
Nichtsdestotrotz ist die Cafissimo DUO schnuckelig klein.
| Tiefe gesamt |
21.5cm |
inklusive Tropfschale, ohne Platz für den Kabelaustritt gemessen |
| Breite |
17.1cm |
an der breitesten Stelle |
| Höhe geschlossen |
20.5cm |
| Höhe geöffnet |
ca. 34cm |
bei vollständig geöffnetem Deckel |
| Kabellänge max. |
ca. 82cm |
vom Kabelaustritt bis zum Knickschutz des Steckers |
| Tassenhöhe |
100.5mm |
auf dem Tropfgitter; nur mit Tropfschale ca. 122mm |
Der Deckel hat zwei Raststufen: Halb geöffnet zum
Wechseln der Kapseln, ganz geöffnet zum Entnehmen des
Wassertanks.
Der Aufbau der Maschine
Die Maschine hat in etwa würfelförmige Proportionen.
Der Kabelaustritt befindet sich mittig an der hinteren Unterkante.
Wem das nur ca. 80cm kurze Kabel noch zu lang ist, kann
den überschüssigen Teil an der Unterseite der Maschine
aufwickeln, dann sind es noch ca 60cm.
An der Vorderseite der Maschine ist eine Mulde
für die Tasse, dort ist unten die Tropfschale angebracht.
Das zentrale Element der Maschine ist der Deckel.
Dort befindet sich in einer Mulde der Wahlschalter
für Espresso oder Caffè Crema, sowie in dessen Mitte
der Start/Stop-Knopf umrandet von einem blau beleuchtbaren
Ring als Betriebsanzeige.
Den Deckel kann man über eine breite Taste an der
Unterseite der vorderen Kante ähnlich einer
Motorhaube entriegeln und hochklappen.
In der ersten Rastposition kann der Kapselhalter entnommen werden.
Der Kapselhalter ist deutlich kleiner als bei der
großen Cafissimo, und sitzt in einer entsprechend
geformten Mulde. Der Hauptteil das Kapselhalters ist aus
Aluminium, der Auslauf ist aus Kunststoff.
Ganz geöffnet in der zweiten Rastposition kann dann
der an der rechten Seite befindliche winzige Tank
herausgenommen werden. Wer trotz des kleinen
Tankinhalts kein Wasser verschwenden möchte, kann den
Tank über die in 50ml-Schritten abgestufte Form
zielgenau mit der erforderlichen Wassermenge befüllen.
Zubereitung von Espresso und Caffè Crema
Vorbereitung
Vorbereitend legt man eine Kapsel ein, und stellt
eine Tasse auf das Abtropfgitter in die Mulde.
Das ein oder andere Kaffeehaferl ist wahrscheinlich
höher als die verfügbaren 100mm, fasst dann aber
auch deutlich mehr als die vorgesehenen 125ml.
Eigentlich ist das System ja nicht für solche
Getränkemengen ausgelegt, aber ein voller Wassertank
würde auch das direkt aufeinanderfolgende Brühen von
zwei Kapseln bzw. das Verdünnen in einem zusätzlichen
Leerdurchgang ohne Kapsel vor oder nach
dem eigentlichen Brühvorgang ermöglichen.
Das wie im Handbuch beschriebene Verlängern bei
eingelegter Kapsel ist übrigens geschmackstechnisch
überhaupt nicht empfehlenswert, da hier aus der
"ausgelutschten" Kapsel hauptsächlich
noch die Bitterstoffe herausgelöst werden.
Aufheizen...
Für die Zubereitung von Espresso oder Caffè Crema
dreht man zuerst den Wahlschalter in die entsprechende
Richtung: Gegen den Uhrzeigersinn für Espresso,
im Uhrzeigersinn für Caffè Crema.
Wie bei der großen Maschine wird der Wasserstand
über einen Schwimmer mit Magnetkontakt überwacht.
Ein zu niedriger Wasserstand wird aber nicht
aktiv, also nach dem Brühvorgang
signalisiert, sondern erst beim Betätigen
des Wahlschalters, der dann auch nicht mehr
einrastet. Der überwachte
Wasserstand ist aber kurioserweise unabhängig von
der getätigten Vorwahl, die Maschine verweigert also
auch die Vorwahl von Espresso, sobald der Wasserstand
die erforderlichen 125ml für Caffè Crema unterschreitet.
Damit sind im ungünstigsten Fall aus einem vollen
Wassertank nur vier Espressi entnehmbar.
Erst nach erfolgreicher Vorwahl beginnt die Maschine mit
dem Aufheizen,
was nach längerer Standzeit während meinem
Test zwischen 42 und 48 Sekunden
gedauert hat. Aber selbst nach der Entnahme
eines Espresso und einer halben Stunde
Standzeit dauert das Aufheizen schon mehr als
30 Sekunden.
Nach dem Aufheizen beginnt die Maschine
aber nicht automatisch mit dem Brühvorgang,
dieser muss von Hand gestartet werden.
Einen Signalton der das Ende des
Aufheizens verkünden würde gibt es nicht. Man ist
also gezwungen, gebannt auf die Lampe zu starren,
bis das langsame Blinken zu einem Dauerleuchten wird.
Das lässt die Wartezeit noch viel länger erscheinen,
als sie ohnehin schon ist.
Es besteht aber die Möglichkeit, den Wahlschalter
ohne eingelegte Kapsel zu betätigen, und so eine
Art Betriebsbereitschaft herzustellen. Laut Handbuch
bleibt dies bis zu 15 Minuten erhalten, danach
schaltet die Maschine wieder auf Stand-By.
Zubereitung
Sind die Hürden mit Wasserstand und Aufheizen
überwunden, kann der Brühvorgang durch einen
Druck auf die Taste in der Mitte des Wahlrades
gestartet werden.
Der Brühvorgang kann durch nochmaliges Drücken der
Taste vorzeitig abgebrochen werden,
oder durch Festhalten der Taste auf eine bestimmte
Menge programmiert werden. Für 125ml Caffè Crema
beträgt die Durchlaufzeit etwa 30 Sekunden,
was der dafür üblichen Durchlaufzeit entspricht.
Die 40ml Espresso sind aber je nach Sorte in
12-15 Sekunden erreicht. Das ist etwas schnell,
aber ein für das Cafissimo-System üblicher Wert.
Trotz der relativ niedrigen Position des Auslaufs
wäre ein erhöhter Stand für Espressotassen angebracht.
Bei den großen Maschinen ist dieser relativ gesehen
viel zu niedrig ausgefallen, dort passt selbst bei
entriegeltem Kapselhalter noch eine normale Kaffeetasse
darunter.
Aufräumen
Positiv fällt auf, dass der Kapselhalter aus
der Maschine genommen werden kann, ohne dass etwas
neben die Tropfschale tropft. Die Freude über
die saubere Küche wird dann aber dadurch getrübt,
dass sich die Kapsel manchmal nicht freiwillig aus
dem Kapselhalter löst. Die Bedienungsanleitung
empfiehlt in diesem Fall ein Ausklopfen am Rand
des Mülleimers, das klingt aber nicht sehr appetitlich.
Obwohl der Auslauf des Kapselhalters gerade bis nach
außen ragt, sammelt sich Konstruktionsbedingt in der Mulde
für den Kapselhalter auch etwas Kaffee. Die Mulde
für den Kapselhalter sollte
somit auch regelmäßig gereinigt werden.
Wenn die Maschine in Gebrauch war, sollte man es vermeiden
sie anzuheben. Die Tropfschale fällt dann nämlich ab,
und hinterlässt vielleicht nicht nur auf dem
Küchenschrank eine kleine Sauerei.
Zusammenfassung
Positives:
- Die Maschine kann trotz den kompakten Abmessungen
Espresso und Caffè Crema wie vom großen Modell gewohnt zubereiten.
- Die Ausgabemenge für Espresso und Caffè Crema ist programmierbar.
- Der Kapselhalter kann entnommen werden, ohne dass etwas
neben die Tropfschale tropft.
Wenn man es vorher weiß, kann man damit leben:
- Der Tank fasst nur 300ml, und ist damit auf kleinen
Getränkedurchsatz ausgelegt.
- Die Maschine kann keinen Filterkaffee zubereiten.
Unschön:
- Die Maschine heizt erst dann auf, wenn man eigentlich
das Getränk zapfen möchte, das kann auch nach kurzer Standzeit
bereits 30-40 Sekunden dauern.
- Der minimale Wasserstand beträgt ca. 125ml, auch bei der
Vorwahl von Espresso verweigert die Maschine dann schon den Dienst.
- Die Kapseln verklemmen manchmal im Kapselhalter, und müssen dann
herausgeklopft oder mit dem Fingernagel herausgezogen werden.
- Die Tropschale fällt beim Anheben der Maschine ab.